Datengetriebene Aquaponik

Aquaponik ist ebenfalls kein neues Prinzip. Entwickelt in den 80er Jahren kam zwischen 2010 und 2015 ein regelrechter Hype in Deutschland zustande, der die Aquaponik als Problemlöser aller Sorgen der regionalen Lebensmittelversorgung lobpreiste. Seitdem sind einige Jahre vergangen und die Probleme der Technologie bekannt.

Der große Vorteil der Aquaponik liegt in der Kombination von Aquakultur und Gemüseproduktion. Ein Problem beim Betrieb von Aquakulturanlagen liegt in der teuren Entsorgung des Filterschlammes, also dem Fischkot. Dieser muss nach deutschem Gesetz gesondert entsorgt werden, was wiederum kostenintensiv ist. Im Filterschlamm sind aber Stoffe enthalten, welche für das Pflanzenwachstum essenziell sind.
Das Wasser der Aquakultur enthält von den Fischen abgeschiedenes, giftiges Ammonium, welches durch Biofilter in Nitrit und anschließend in für Pflanzen verwertbares Nitrat umgewandelt wird. Das durch die Filteranlage gereinigte und in der Pflanzenkultur von Nährstoffen entlastete Wasser, kann wieder in die Fischaufzucht geleitet und muss ebenfalls nicht teuer über eine Kläranlage entsorgt werden. So entsteht ein Stoffkreislauf aus Fisch und Gemüse. Problem ist nur, dass diese Art der Nährstoffzugabe für die Pflanzenkultur nicht ausreicht. Zahlreiche Forschungseinrichtungen, welche die Technologie untersuchen, mussten zusätzlichen Dünger hinzugeben, um den Pflanzen zu einem gesunden Wachstum zu verhelfen.
Unser Partner, das Team der Aquaponics Development Germany GmbH hat nun ein Verfahren entwickelt, das dafür sorgt, weitere Nährstoffe aus dem Filterschlamm und den Reststoffen der Gemüseproduktion herauszulösen und für die Düngung der Pflanzen zu verwenden. Dadurch entsteht ein Nährstoffkreislauf, der nur unterbrochen wird, wenn Nährstoffe in der Form von Gemüse oder Fisch den Kreislauf verlassen. Dieses Verfahren setzt jedoch eine ständige Beobachtung und Bedarfsanalyse mit dazugehöriger datengetriebener Steuerung und detaillieren Prozessen mit Schnittstellen, Abhängigkeiten und Wechselwirkungen voraus.